Ursprung des Namens Krekeler


Der Name Krekeler stammt teilweise (zumindest einer nicht unerheblichen These nach zu urteilen) von der Pflaumenschlehe ab. Hierzu heisst es: Krekeler - siehe: Krieche: mittelhochdeutsch: krieche, mittelniederdeutsch: kricke, kreke, nordniederdeutsch: kreke, kreike (die "Schlehenpflaume"), Hof zu den Kreken am Krekensiek im Kr. Höxter 1291; dazu wohl auch ebenda der Krekeler, eine Hochfläche (= Krekelar, wie Birklar, Lindlar; andere denken an niederländisch Krekel "GrilIe", das in flämisch Bach- und Flurn. oft vorkommt). FN. Kriechenbaum; Krieg-; Grich-; Krie- (zu dem Kriechbovme 1449); Kreikenbohm; Kriechbaumer; -enbauer; Krieg-hoff; Kreike; Kreikmeyer (Quedlinburg 1766), Kreke-; Krekeler (an der oberen Weser häufig). Kräkeler aber wohl zu niederdeutsch kräkeln "rechthaberisch widersprechen" von kleinen Kindern "schreien". Vklf. Kriechl (Mayen).

Eine weitere - nicht uninteressante These besagt folgendes:
Es war nicht ungewöhnlich für die damalige Zeit, dass sich die Schreibweise von Namen zeitweise änderte, da die wenigsten Menschen richtig schreiben und lesen konnten. So wurden die Namen häufig phonetisch geschrieben und die Betroffenen konnten das geschrieben Wort aus Unkenntnis nicht überprüfen und korrigieren. Der häufigste Anlass für eine Änderung der Schreibweise waren Registrierungen beim Militär und das Bestreben möglichst einfach auszusprechende Namen zu schreiben. Zum Anderen wurden Namen bei der Auswanderung einfach geändert (Karl -> Charles).

So lässt sich vermuten, dass die Namen Kreckler, Krekler und Krekeler den gleichen Ursprung haben.

Die ältesten Kirchenbucheintragungen in Lüchtringen, welches heute noch als Maurerdorf bekannt ist (welchen Ursprung dies hat ist ungeklärt, ausser dass von dort viele Handwerker aus dem Baugewerbe beheimatet waren), stammen aus dem Jahr 1642, also aus der Zeit des 30 jährigen Krieges. Oftmals endet die Ahnenforschung in dieser Zeit, da genealogische Aufzeichnungen häufig nur in Kirchen existierten, die zu Kriegszeiten stark litten. In unserem Fall ist dies nicht anders, da die öffentlich zugänglichen Quellen aus dieser Zeit sehr rar sind.

Eine Therorie besagt, dass um 1150 Handwerker aus dem Baugewerbe aus "Krekel" nach Corvey kamen. Der Ort Krekel ist ein kleines Dorf in der Eifel in direkter Nachbarschaft zum Kloster Steinfeld. Das Kloster wurde 1147 als Kloster gegründet und die Baumaterialien wurden aus den Steinbrüchen der Nähe (daher der Name Steinfeld) herangeschaft. Krekel war direkt der Abtei unterstellt und beherbergete die Handwerker, die beim Bau der Anlage beschäftigt waren. Diese Handwerker könnten im Volksmund "Krekeler" genannt worden sein. Die Abtei Steinfeld war direkt an der damals wichtigen Verbindungsstrasse von Köln / Trier und Aachen / Koblenz mit Verbindung ins belgische Malmedy gelegen. Diese Städte waren nicht nur zu dieser Zeit stark im Kirchenbau und Steine wurden auch aus Steinfeld herangeschafft.

Das Kloster unterstand Arnold II., dem Erzbischof von Köln (seit 1138 Reichskanzler) und engen Freund von Wibald von Stablo (auch Stavelo; vgl. auch Wibald von Stablo später Abt von Montecassino und Corvey, Reichskanzler und Diplomat), der die benachbarten Klöster Stablo/Malmedy führte. Arnold II. krönte 1152 Friedrich I. Barbarossa in Aachen zum Kaiser und war somit wichtiger Verbündeter im Machtgefüge der damaligen Zeit. Zuvor aber wurde der spätere Reichskanzler Abt Wibald von Stablo 1150 mit dem Ausbau des Klosters Corvey zur Reichsabtei beauftragt, um so die Machtstellung des Königs auch gegenüber Rom zu festigen. Es war wohl so, dass Steinmetze oder Steinhauer, die Krekeler genannt wurden, Ihre Arbeit mit der Fertigstellung des Klosters Steinfeld im Jahre 1150 (Baubeginn 1142) verloren. Steinfeld war zu der damaligen Zeit ein geistliches Zentrum zwischen dem aufstrebenden Köln und Lothringen und nicht unbedeutend für die weltlichen Belange der Könige. Als Folge des Entschlusses des deutschen Königs, Corvey auszubauen, wurden dort 1150 unter Leitung von Wibald die Arbeiten aufgenommen. Es ist durchaus denkbar, dass er, auch durch seinen Freund Arnold II. aus Köln vermittelt, Gefolgsleute und Handwerker aus Steinfeld zur Seite bekam.

Ist es ein Zufall, dass genau zu dieser Zeit der "Zug der Moselfranken" zur Besiedelung Ungarns von Köln nach Magdeburg, über Höxter und Corvey begann. Die erste Etappe hatte genau die Städte als Ziel, die später im Machbereicht von Wibald von Stablo lagen. Dem konnten sich die Krekeler angeschlossen haben und so nach Höxter / Lüchtringen gelangt sein.
Dies ist lediglich eine Theorie dem Ursprung des Namen auf die Spur zu kommen, für die es natürlich keine stichhaltigen Beweise gibt, aber immerhin schlüssige Vermutungen. (Siehe auch: "Meaning Krecklers")
Die These scheint recht plausibel, sofern die historische Fakten stimmen. Ferner ist bekannt, dass Lüchtringen tatsächlich noch "mason village" also "Steinmetzdorf" benannt wird, obwohl niemand weiß, warum. (s.o.)

Unsere Familie - die katholische Linie Krekeler - hat ihren Ursprung in den Dörfern um die Abtei
Corvey im Kreis Höxter, hauptsächlich in Lüchtringen ebendort.

Krekeler findet man gehäuft im Raum Ostwestfalen, genauer im Corveyer Land und im Hochstift Paderborn, im Ruhrgebiet, im Ballungsraum der Großstädte Dortmund und Bochum. Ein Blick in die alten Kirchenbücher zeigt, dass schon zu Zeiten des 30-jährigen Krieges Krekelers in den erstgenannten Gebieten lebten. So lassen sich gerade in Lüchtringen und vielen anderen Dörfern um Corvey Träger dieses Namens seit dieser Zeit feststellen. Die beginnende Industrialisierung und die geringen Arbeitsmöglichkeiten auf dem Lande haben dann wohl auch einen Großteil der Krekelers in das aufblühende Ruhrgebiet geschwemmt. Insbesondere die Lüchtringer, die größtenteils den Maurerberuf ausübten, hatten zu Hause kaum ausreichende Verdienstmöglichkeiten. Sie arbeiteten noch bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts "in der Fremde", wie man das nannte. Hingewiesen werden muss auch auf die anderen Schreibweisen des Namens, wie Kreckeler, Kreckler oder Krekler.

Die evangelischen Familienzweige der Krekelers und Kreckelers stammen hauptsächlich aus Höxter direkt. In der Geschichte heisst es dazu: "...1533 wird in Höxter die neue Lehre Luthers eingeführt. Die Ortschaften um Corvey bleiben der alten Religion treu..."

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