Bassermann, Albert
1867 - 1952

Albert Bassermann zählt zu den großen Charakter-Schauspieler des deutschen Stummfilms. Seit 1887 arbeitete er am Theater und kam 1895 nach Berlin, dem Zentrum der deutschen Theaterwelt.

In den folgenden Jahren steigerte sich sein Ansehen derart, dass er zu Beginn des 20. Jahrhunderts als einer der bedeutendsten Darsteller galt. Umso wichtiger war es, dass Bassermann auch als einer der ersten prominenten Schauspieler sich dazu entschloss, in Filmen aufzutreten. Dies hatte Signalwirkung für andere Theaterschaffende, die bis dahin lediglich die Nase zu rümpfen pflegten, wenn das Medium Film erwähnt wurde.


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Albert Bassermann gab sein Filmdebüt 1912 in "Der Andere". Die Kritik war vernichtend, dennoch blieb er dem Film treu.

Im Laufe seiner Karriere konnte Bassermann im Film nicht die gleichen Akzente setzen wie im Theater, dennoch ist seine Bedeutung im Film nicht zu unterschätzen. Zu seinen großen Stummfilmen zählen "Das Weib des Pharao" (21), "Lucrezia Borgia" (22), "Der Mann mit der eisernen Maske" (22) und "Alt-Heidelberg" (23).

Auch im Tonfilm vermochte Albert Bassermann an wichtigen Produktionen teilzunehmen, darunter gehören sicherlich "Dreyfus" (30), "Alraune" (30) und "Ein gewisser Herr Gran" (33).

1933 verließ Bassermann mit seiner Frau Deutschland und zog in die Schweiz. Als ein Jahr später seine Frau wegen ihrer jüdischen Abstammung Auftrittsverbot in Deutschland erhielt, erklärte Bassermann seinen Austritt aus der Bühnengenossenschaft und somit seinen Bruch mit Deutschland.

In den folgenden Jahren spielte er auf den Bühnen Österreichs und der Schweiz. 1939 ging er in die USA, wo er eine kleine Rolle in Wilhelm Dieterles "Dr. Ehrlichs Magic Bullet - Die Lebensgeschichte des Paul Ehrlichs" erhielt. Durch diese Rolle wurde man auf Bassermann und sein Schicksal aufmerksam. Er besaß lediglich ein Besuchervisum und stand vor der Ausweisung. Es folgte eine sieben Jahre andauernde Karriere in den USA mit abwechslungsreichen Rollen, die meist einen positiven Charakter aufwiesen, eine Seltenheit für einen deutschen Schauspieler in den USA in dieser Zeit.

In Europa trat er erst nach Beendigung des zweiten Weltkrieges gelegentlich bei Theateraufführungen auf.

Auf einem Flug von New York nach Zürich verstarb der ausdrucksstarke Schauspieler.



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