Rudolf Klein-Rogge
1885 - 1955

diese AK befindet sich in meinem Besitz Rudolf Klein-Rogge debütierte 1909 am Stadttheater Halberstadt. 1915 kam er nach Nürnberg, wo er einer der wichtigsten Schauspieler am Theater wurde. Rudolf Klein-Rogge war mit der Drehbuchautorin und Schriftstellerin Thea von Harbou verheiratet (1914 - 1921). Er verdiente in Nürnberg gute 12'000 Mark im Jahr als Star des Nürnberger Stadttheaters, seine Frau verdiente mit ihren Romanen bis zu 100'000 Mark, doch könnte es noch mehr sein, wenn sie in Berlin leben würde. So ging das Ehepaar nach Berlin, wo Klein-Rogge am Lessing-Theater beschäftigt wurde und Thea von Harbou ihre Karriere erfolgreich vorantreiben konnte. Berlin erwies sich für Klein-Rogge als härteres Pflaster im Vergleich zu Nürnberg und seine Karriere stagnierte. Schliesslich zerbrach die Ehe, doch blieben beide gute Freunde. Als Thea von Harbou mit Fritz Lang eine der fruchtbarsten Verbindungen der deutschen Filmgeschichte einging, konnte Rudolf Klein-Rogge dank seiner Verbindung zu ihr in den meisten zukünftigen Filmen von Lang mitspielen (bis 1932), wovon nicht wenige Filmgeschichte schrieben. Ab 1919 spielte Klein-Rogge in zunächst kleineren Rollen mit. Durch seine gedrungene Gestalt wurde er schon bald für zwielichte Charakteren eingesetzt, u.a. als Dr. Mabuse, als König Etzel oder der verrückte Erfinder Rotwang in Metropolis. Bei den Dreharbeiten zu "Die Nibelungen" war sich Klein-Rogge nicht zu schade, für Paul Richter (der den Siegfried mimte) als Double einzuspringen, als dieser sich weigerte, jene Szene zu spielen, in der er nackt im Blut des soeben getöteten Drachens badet. Klein-Rogge genierte sich nicht, seine Rückseite unbedeckt der Kamera zu zeigen. Ab 1928 wurde Klein-Rogge öfters auch in Frankreich engagiert, wo er in einem der ersten grossen französischen Tonfilme mitspielte - "Le Requin" (1929) von Henri Chomette. Der Tonfilm hielt am Rollenklischee fest, nur selten kam es vor, dass er in komödiantischen Rollen eingesetzt wurde (Das Hofkonzert (1936), Die göttliche Jette (1937). Zu Beginn der 40er Jahre zog sich Rudolf Klein-Rogge völlig vom Film zurück. Er war in zweiter Ehe (nach anderen Quellen in dritter Ehe) mit der schwedischen Schauspielerin Mary Johnson verheiratet. Als er 1955 in Graz verstarb, war er von der Oeffentlichkeit weitgehend vergessen.


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