Conrad Veidt, Film- und Bühnenschauspieler, war einer der führenden Exponenten des deutschen
Stummfilms zur Zeit des Expressionismus.
Veidt wurde am 22. Januar 1893 in Berlin geboren und war Schüler des Regisseurs Max Reinhardt am
Deutschen Theater. Während seiner Laufbahn spielte Veidt vor allem düster-mysteriöse Figuren,
wobei sein „dämonisches Aussehen" ihn zumeist auf böse Charaktere festlegte. So verkörperte er
etwa die somnambule Figur des Cesar in Robert Wienes Meisterwerk Das Kabinett des Dr. Caligari (1919),
sowie vergleichbare Rollen in F. W. Murnaus Der Januskopf (1920), in Reinhold Schünzels Der Graf von
Cagliostro (1920), in Joe Mays Das indische Grabmal (1921) und in Paul Lenis Das Wachsfigurenkabinett (1924).
1926 wechselte Veidt für kurze Zeit nach Hollywood, wo er auch mehrere anspruchsvolle Hauptrollen
übernahm,
z. B. in Paul Lenis The Man Who Laughs (1928).
Doch erwies sich sein ausdrucksvoller Darstellungsstil für den aufkommenden Tonfilm amerikanischer Prägung
als zu theatralisch. Veidt kehrte deshalb nach Deutschland zurück und feierte mit seiner Rolle des Metternich
in Eric Charells Der Kongreß tanzt (1931) einen seiner größten internationalen Erfolge.
1932 emigrierte er mit seiner jüdischen Frau zunächst nach England und später wiederum nach Hollywood.
Dort war er für den Rest seiner Karriere auf die Darstellung von Mördern und Nationalsozialisten festgelegt,
so in
Der Dieb von Bagdad (1940)
und Casablanca (1943) unter der Regie von Michael Curtiz.
Veidt 1926 in seiner Doppelrolle in "Die Brüder Schellenberg"